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Die Sopranistin Anne Schneider (Foto: Doreen Neumann)

Harbuschs Tipps des Monats

Lesezeit: 3 Minuten

Ute Harbusch annonciert eine Rarität, verrät ein Geheimnis und schüttet ein Füllhorn aus. Hier sind ihre November-Tipps: Ein Chorkonzert, feine Kammermusik und eine stuttgartweit ausgreifende Drucksache könnten den meist düsteren Herbstmonat aufhellen.

Louis Spohrs Oratorien kennen die meisten, wenn überhaupt, vermutlich nur als Eintrag im Musiklexikon. Sie zählen zu den vielen „zu Unrecht vergessenen“ Werken, wobei das floskelhafte „zu Unrecht“ hier seine volle Berechtigung hat. Spohrs Oratorium „Die letzten Dinge“, ausdrücklich konzipiert für einen Laienchor mit Profisolisten und -orchester, war 1826 schuld daran, dass das Düsseldorfer Musikfest um einen Tag verlängert werden musste: Das begeisterte Publikum wollte es noch einmal hören. Vor zwei Jahren schon machte Frieder Bernius‘ Aufführung von Spohrs „Des Heilands letzte Stunden“ Lust auf mehr. Dazu ist jetzt Gelegenheit.

Die Kammerphilharmonie Mannheim begleitet den Figuralchor der Gedächtniskirche. Die Solopartien übernehmen die Sopranistin Anne Schneider (Sopran; Titelfoto), Anne Greiling (Alt), Stephan Frieß (Tenor) und der Bassist Thomas Scharr. Die Leitung hat Alexander Burda.

figuralchor.antville.org/stories/2325277/ (hier lohnt auch die Suche nach „Spohr“ unter dem Link „Materialien“)

Kronleuchter im Weißen Saal des Neuen Schlosses Stuttgart (Foto: Holger Schneider)

Einmal im Monat und immer sonntags um 11 Uhr veranstaltet die Musikalische Akademie Stuttgart ihre Konzerte im Weißen Saal des Neuen Schlosses. Der Akademie-Gedanke kommt darin insofern zum Tragen, als es zur guten Tradition gehört, dass arrivierte und angehende Musiker:innen die Auftritte gemeinsam gestalten.

Nachdem die seit 35 Jahren etablierte Bläserakademie aus Dozent:innen und Student:innen die Saison eröffnet hatte, wird das Prinzip jetzt im zweiten Konzert auf Streichinstrumente übertragen. Auf dem Programm stehen das erste von Beethovens Streichtrios op. 9 sowie das zweite Streichsextett von Brahms, ebenfalls in G-Dur. Als Interpreten angekündigt sind die Stuttgarter Hochschuldozenten Martin Funda, Stefan Fehlandt und Tristan Cornut. Noch aber ist es ein Geheimnis, welche Nachwuchsmusiker:innen das Trio zum Sextett erweitern werden.

www.musikalische-akademie-stuttgart.de/konzerte/

Eine Impression vom Hymnus-Knabenchor Stuttgart (Foto: Holger Schneider)

Genau am ersten Advent, dem Beginn des Kirchenjahres, kommt die nächste Ausgabe der Broschüre „Musik in Stuttgarter Kirchen“ heraus. Das 80 Seiten starke Heft erscheint halbjährlich und annonciert jeweils rund 150 Kirchenkonzerte und 100 Gottesdienste, musikalisch gestaltet von Profimusiker:innen wie auch von den zahllosen Laienensembles der Stuttgarter Gemeinden. Die Qualität der Veranstaltungen, die überwiegend bei freiem Eintritt stattfinden, ist hoch und die Vielfalt ungeheuer. Sie reicht von spanischen Gesängen der Renaissance bis zu neuer geistlicher Musik aus dem Baltikum, von Schütz und Schein bis Rheinberger und Honegger, von Orgel und Chor bis Jazz und Pop, von Bigband bis Blockflötenorchester, von Motetten bis Evergreens.

Die Hefte kann man kostenlos in den Kirchen, am Rathaus und am i-Punkt mitnehmen. Herausgeber ist das Kirchenkreiskantorat Stuttgart, finanziert wird die Publikation von den evangelischen Gemeinden Stuttgarts und durch Spenden. Eine Online-Präsenz gibt es auch.

www.musikinstuttgarterkirchen.de


Das Titelfoto zeigt die Sopranistin Anne Schneider (Foto: Doreen Neumann, www.anneschneider.org). Die weiteren Fotos sind von Holger Schneider.


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