Die Online-Kulturzeitung für Stuttgart und Umgebung


Heinzes Tipps des Monats

Salome Kammer in Aktion, Foto: Reiner Pfisterer

Dies ist der Beginn einer Reihe mit persönlichen Veranstaltungstipps der Kesseltöne-Autoren für Stuttgart und Umgebung.

Nah beim Publikum: Die Gaechinger spielen zweimal eine Bachkantate

Man kennt es in Stuttgart von Helmuth Rillings Gesprächskonzerten und der Neue Musik-Konzertreihe „Dialoge“ des früheren Staatsoper-Dramaturgen Jens Schroth: Ein Werk wird aufgeführt, erläutert, um schließlich erneut aufgeführt zu werden. Neu sind hier Anmutung und Akteure: Die Bachakademie wählt kleinere Aufführungsorte aus, weltliche und sakrale, damit Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey dem Publikum möglichst nahe sein können. Sie führen dort einzelne Bachkantaten auf wie beschrieben, diesmal „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“, BWV 131. Hinterher treffen sich Publikum und Akteure zum Austausch bei geistigen Getränken, sofern Corona es zulässt.

Das Konzert wurde Corona-bedingt abgesagt.

Ab 10: ‚Poetry-Konzert‘ mit Timo Brunke und dem Stuttgarter Kammerorchester

„Hombre“ haben sie ihr ‚Poetry-Konzert‘ für Groß und Klein genannt, der Wortkünstler Timo Brunke und das Stuttgarter Kammerorchester. Eine neuartige Verbindung von Text und Musik wird hier hergestellt und das interessiert mich. Um Don Juan und Don Quichotte als Jungens und als Männer soll es gehen und mal folgt die Sprache der Musik, mal geht sie dagegen an. Unter der Leitung von Johannes Klumpp spielt das SKO Werke von Biber, Telemann, Boccherini und Aulis Sallinen, der 1935 geboren wurde.

Das Konzert wurde Corona-bedingt abgesagt.

Dienstantritt: Das SWR Vokalensemble mit Yuval Weinberg

Nicht nur ich erwarte ihn mit großer Neugier: Den neuen, erst 30 Jahre alte Chefdirigent des SWR Vokalensembles, Yuval Weinberg. Nun gibt er sein Antrittskonzert mit dem VE in der Alten Kelter Fellbach. Neben Gesängen von Brahms und Messiaen hat er, der in Oslo studierte und als Dirigent wirkte, „Orphic Songs“ des zeitgenössischen norwegischen Komponisten Ørjan Matre aufs Programm gesetzt. Hinzu kommt eine Uraufführung des in Tübingen lebenden Komponisten Frederik Zeller.

Livestream am 21. November um 19 Uhr unter www.swr.de/swrclassic

Suchtfaktor: Salome Kammer und Teodoro Anzellotti im Literaturhaus

Seit ich sie 2015 beim Stuttgarter Festival „Sind noch Lieder zu singen?“ mit mehreren szenischen Uraufführungen erlebte, bin ich in die Performance der Stimmakrobatin Salome Kammer verliebt. Dem Akkordeonisten Teodoro Anzellotti lauschte ich erstmals 2002 beim Festival Eclat und dann immer wieder. Auch seine Auftritte machen süchtig. Was diese beiden Künstler miteinander anfangen können, offenbart eine Konzert-Lesung zu Ehren Hölderlins und Beethovens. Es erklingen Werke der beiden Jubilare sowie Britten, Zender und eine Uraufführung von Charlotte Seither.

Das Konzert wurde Corona-bedingt abgesagt.


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Aktuelle Beiträge

  • Balance aus Pracht und Maß
    Mit dem Kammerchor und dem Barockorchester Stuttgart hat Frieder Bernius erneut eine Messe und weitere Werke von Jan Dismas Zelenka auf CD herausgebracht. Susanne Benda ist hellauf begeistert.
  • 200 gut singende Leute als Basis
    Der Schweizer Komponist Klaus Huber wäre am 30. November 2024 einhundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt es in der Bad Cannstatter „Musik am 13.“ Hubers Werk „Sonne der Gerechtigkeit“. Die Kesseltöne haben den künstlerischen Leiter Jörg-Hannes Hahn dazu befragt.
  • Das Herbsträtsel: Wer schrieb das?
    Sie waren mehr als Freunde, mehr als Vertraute, mehr als Verbündete und mehr als Liebhaber. Wenn Beziehungen ein Puzzle sind, dann war ihres von Anfang an vollständig.
  • Die Kesseltöne lesen: Die große Versuchung
    Weil zwei Konzerte abgesagt wurden, haben Ute Harbusch und Petra Heinze den jüngsten Roman des peruanischen Literaturnobelpreisträgers Mario Vargas Llosa gelesen. Wäre Live-Musik ergiebiger gewesen?
  • Stehenbleiben wäre unkreativ
    In „Goldbergs Traum“ verbindet das Stuttgarter Kammerorchester Bachs Goldberg-Variationen nicht nur mit zeitgenössischen Kompositionen, sondern auch mit Künstlicher Intelligenz. Jürgen Hartmann sprach darüber mit SKO-Intendant und Initiator Markus Korselt.